airStudio 9 verfügbar

Ab sofort ist airStudio 9 im Download-Bereich verfügbar. Nach etwas längerer Pause werden damit eine Reihe interessanter neuer Features eingeführt. Außerdem wurde die Oberfläche übersichtlicher gestaltet und optisch aufgewertet. Im Folgenden möchten wir die neuen Features kurz vorstellen.

● Alexa Klingel Funktion

Mit dieser Funktion ist mehr möglich, als man auf den ersten Blick vermutet:

  • Alexa kann als komfortable Türklingel benutzt werden. Dabei kann man wählen, ob die Ansage auf allen oder nur bestimmten Geräten erfolgen soll. Auch der Text der Ansage sowie eine Auswahl optionaler Klingeltöne steht zur Verfügung. Man muss schon sagen, es wirkt etwas gespenstisch, wenn alle Alexas im Haushalt simultan mitteilen, dass ein Besucher vor der Tür steht.
  • Es können beliebige Benachrichtigungen bei beliebigen Ereignissen ausgegeben werden. Man kann sich also auch Ansagen lassen, ob eine Tür geöffnet, ein Fenster schräg gestellt, ein Licht eingeschaltet wurde oder was auch immer.
  • Schließlich ist auch das Starten von Alexa Routinen möglich. So könnte man z.B. über einen Wandschalter, der mit dem Light-Manager verbunden ist, eine beliebige Routine starten. 

 

Die Einrichtung ist denkbar einfach. Dazu öffnet man die Aktorenverwaltung von airStudio 9, wechselt auf den Reiter Alexa Klingel und klickt auf Hinzufügen. Nun kann man der Klingel einen beliebigen Namen verpassen und damit ist der Vorgang bereits abgeschlossen. Bei der Suche nach Geräten findet Alexa die neue Klingel automatisch und sie kann sofort verwendet werden. Bitte beachten: Die Klingel muss in der Alexa App zunächst eingeschaltet werden, damit ein Klingelton und eine Ansage ertönt. Ein früherer Blog-Eintrag zu dem Thema findet sich übrigens an dieser Stelle.

● Unterstützung Funk Türklingeln

Mit Einführung der Alexa Klingelfunktion macht es Sinn, auch die Unterstützung für Funk-Klingeln zu integrieren. Daher erkennt der Light-Manager Air ab sofort Funk Klingeln der Firma Grothe. Diese zeichnen sich durch solide Qualität aus und sind im Kundenkreis bereits verbreitet.

 

Aber auch eine klassische verdrahtete Klingelanlage kann problemlos um die Alexa Funktion erweitert werden. Gut geeignet dazu ist z.B. unser Micromodul AWMT-003.

 

● Verbesserte Lernfunktion

Mit der weiteren Ausdehnung des Smarthome Marktes wird die Lernfunktion immer wichtiger, da hierüber eine große Anzahl von Geräten gesteuert werden kann. Ab sofort können zwei Signale Signale pro Eintrag angelernt werden. Dies macht zum einen deshalb Sinn, weil Funktionen wie laut/leise, hoch/runter oder ein/aus eben durch zwei Befehle gesteuert werden. Zum anderen war diese Erweiterung notwendig, um die Steuerung solcher Funktionen durch Alexa zu vereinfachen. Nun reicht ein einfaches "Alexa, schalte TV ein" bzw. "Alexa, schalte TV aus", um die Funktionen abzurufen.

 

Weiterhin wurde die Erkennungsgenauigkeit weiter gesteigert. Der Light-Manger tastet Signale nun in einem ultra-feinen 25 µs Raster ab. Dadurch lassen sich auch schwierige Kandidaten wie z.B. Livolo oder Cuveo Aktoren sauber einlernen (ab airStudio 9.0.6). Ebenfalls verbessert wurde die Unterstützung für Homematic, welche bisher ebenfalls über die Lernfunktion realisiert wird. Es werden nun kurze als auch lange Tastendrucke erkannt, was z.B. für Jalousien und Dimmer wichtig ist. Außerdem kann eine Option aktiviert werden, wenn es sich um einen batteriebetriebenen Aktor wie z.B. ein Heizkörper-Thermostat handelt. Entsprechend wird eine längere Präambel gesendet, damit der Empfänger Zeit hat, aus dem Standby aufzuwachen.

 

Im Infrarot Bereich können Signale ab sofort nicht mehr nur gelernt, sondern auch als Hex-Codes im Philips Pronto Format importiert werden. Der Vorteil liegt darin, dass bestimmte Befehle bei vielen Geräten auf der Original-Fernbedienung gar nicht vorhanden sind. So gibt es z.B. häufig lediglich eine gemeinsame Taste für Ein und Aus, während man im Netz durchaus dezidierte Ein- und Aus-Codes findet. Eine hervorragende Quelle für solche Codes ist www.remotecentral.com.

 

Die Beschriftung der Tasten kann nun frei gewählt werden. Durch Einfügen von sog. Unicode sind auch beliebige Symbole wie Pfeil rauf/runter kein Problem. Bitte beachten: Bei der Ansteuerung per Alexa muss man trotzdem mit Ein bzw. Aus arbeiten, da Alexa bisher keine anderen Befehle kennt. Alternativ kann man natürlich Routinen mit beliebigen Texten anlegen.

 

Ein weiteres interessantes Feature ist das Ändern von Funk- zu Infrarot-Befehlen und umgekehrt. Hat man beispielsweise einen IR-Befehl eingelernt, reicht ein Klick auf die Spalte Typ in der Tabelle, um daraus einen 433 oder 868 MHz Aktor zu machen. Dies ist z.B. ideal, um ein IR-Signal über einen IR-Extender auszustrahlen. Dazu wird das Signal per Funk an den IR-Extender gesendet und von diesem zurück nach IR gewandelt. Solche Extender sind bereits für kleines Geld zu finden. Alternativ kann die Aufgabe natürlich auch ein zusätzlicher Light-Manager Air übernehmen (s. hier).

● PC Befehle

Mit airStudio 9 wurde eine neue Kategorie von Aktionen eingeführt, nämlich PC Befehle. Damit ist es möglich, beliebige Aktionen auf einem PC auszuführen. Das kann das Starten eines Programms, eines Videos oder eines Musikstücks sein. Auch das Ausführen einer Batch-Datei zum Runterfahren des PCs oder Weiterschalten einer Diashow ist denkbar. Einzige Voraussetzung ist, dass airStudio auf dem PC aktiv ist und eine Netzwerkverbindung besteht. PC Befehle werden in der Aktorenverwaltung auf dem Reiter IR - Funk - LAN angelegt. 

● Temperatur-Szenen für alle Sensoren

Lang erwartet, nun endlich verfügbar. Ab sofort können Temperatur-gesteuerte Szenen für alle Sensoren angelegt werden. Das bedeutet, dass es insgesamt 12 Schaltmöglichkeiten gibt, nämlich den internen Sensor, weitere zehn Funk Temperatur-Sensoren sowie die Daten des Internetdienstes Openweathermap. Somit lassen sich selbst komplexe Regelungen umsetzen. Auch das Überwachen der Tiefkühltruhe wird so problemlos machbar. 

 

Weiterhin kann festgelegt werden, welche Charts im Web-Interface erscheinen sollen. Über die Spalte Head kann derjenige Sensor ausgewählt werden, welcher in der Kopfzeile des Interfaces dargestellt wird. So kann man dort z.B. die Außentemperatur platzieren. 

 

Bisher waren die Charts der Funksensoren dem Cloud-Interface vorbehalten. Dies ändert sich nun. Ab sofort stehen auch im lokalen Web-Interface alle Charts zur Verfügung. In Kürze werden dort zusätzlich die Verläufe der Luftfeuchte sichtbar sein und auch die Schaltmöglichkeit in Abhängigkeit von der Luftfeuchte wird integriert. 

● Gruppierung von Szenen

Im Laufe der Zeit sammeln sich meist sehr viele Szenen an. Dabei stellt man meist fest, dass es häufig zwei Szenen für eine bestimmte Funktion gibt, z.B. Wohnzimmer Ein und Wohnzimmer Eus, oder Jalousien Hoch und Jalousien Runter. Um die Bedienung komfortabler und übersichtlicher zu gestalten, besteht nun die Möglichkeit, zwei Szenen zu gruppieren. Dazu markiert man einfach zwei untereinander liegende Szenen und wählt aus dem Kontextmenü den Befehl Im Web-Interface gruppieren. Ab sofort erscheinen nicht mehr zwei Befehle untereinander, sondern es wird ein Doppelschalter im Web-Interface eingeblendet. Die Benennung der Tasten erfolgt auf simple Weise. Jeweils das letzte Wort des Namens der Szene wird genutzt. Auch hier können Unicode Symbole eingefügt werden.

● Diverse Verbesserungen

Die Oberfläche wurde an vielen Stellen verbessert und der Bedienkomfort erhöht. So werden verfügbare WLAN Netze nun mit Feldstärkeanzeige dargestellt. Über den danebenliegenden Knopf können die Netze erneut gescannt werden. Der Light-Manager meldet sich dabei kurz vom WLAN ab, führt der Scanvorgang durch und verbindet sich anschließend wieder. Weiterhin wurde die Aktorenauswahl übersichtlicher gestaltet und jede Zone farblich abgesetzt. Neue Symbole für unterschiedliche Gerätetypen verschaffen schnelle Orientierung. Beim Selektieren eines Aktors im Dropdown-Feld werden alle Vorkommen des Aktors in den Szenen farblich hervorgehoben.

 

Schließlich wurde die Kategorie Impulsschalter hinzugefügt, um z.B. Aktoren des Typs AMU-500 entsprechend im Web-Interface darstellen zu können. Der Spritmonitor ist nun auch in Österreich gültig. Für Orte in Grenznähe werden sowohl deutsche als auch österreichische Tankstellen aufgelistet. Alle Animationen im Web-Interface können per Option abgeschaltet werden. Dies macht die Darstellung schneller und auch für ältere Tablets besser geeignet. Schließlich erfolgt die Signalverarbeitung empfangener Funksignale ebenfalls schneller. Dies ist vorteilhaft in Gegenden, in denen hohes Sendeaufkommen herrscht. Dazu gibt es im Light-Manager nun eine interne Tabelle, in der die Codes aller angelegten Funkbus-Szenen gespeichert wird. Nur wenn der empfangene Code Teil dieser Tabelle ist, beginnt der Light-Manager damit, die Konfiguration zu verarbeiten. Selbst ein Gewitter von Funksignalen kann die Geschwindigkeit der Ausführung dadurch nicht mehr reduzieren. 

 

Abschließend sei erwähnt, dass ab sofort kein .NET Framework mehr erforderlich ist. Für Windows User spielt dies kaum eine Rolle, da das Framework meist schon vorhanden ist. Unter MacOS wird die Installation jedoch deutlich einfacher. airStudio kann mittels dem kostenlosen Tool Wine nun ohne Aufwand auch unter MacOS betrieben werden.

 

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren der neuen Funktionen! :o)